Programm ensemble recherche

Liebeslieder

 

Lucia Ronchetti
Rosso pompeiano (Scherzo)

Hans Abrahamsen
Liebeslied

Carola Bauckholt
Liebeslied

Enno Poppe
Schweiß

Chaya Czernowin
Lovesong

Johannes Schöllhorn
Chanson (ein Liebeslied mit Ernst Jandl)

Hans Zender
Alphabet (Kamasutra)


Ein uralter, vollkommen individueller Topos wird im Direktverfahren ins heute übertragen. Ein Tabubruch der Moderne?


7 comments

  • Jacqueline Moschkau

    Ich wusste gar nicht, dass es um Liebeslieder geht. Aber ja, es waren sehr lyrische Stücke dabei. Und das Werk von Carola Bauckholt – da habe ich Vogelstimmen und Blätterrascheln, das Säuseln des Windes und vieles mehr gehört. Das war eine Hommage an die Natur. Also durchaus auch ein Liebeslied. Bei meinem nächsten Waldspaziergang werde ich nun aufmerksamer sein. Zudem fand ich es erstaunlich, wie die Klänge erzeugt wurden. Ich habe nicht nur zugehört, sondern auch geschaut.
    (Frau mittleren Alters beim Konzert in der Orangerie Herrenhausen/Hannover am 25.04.2014)

  • Jacqueline Moschkau

    Ich könnte nicht in Worte fassen, was genau für mich ein Liebeslied ist. Aber das erste Stück, Rosso pompeiano von Lucia Ronchetti, fand ich besonders schön.
    (Frau mittleren Alters beim Konzert in der Orangerie Herrenhausen/Hannover am 25.04.2014)

  • Jacqueline Moschkau

    Für mich war der Reiz am Programm von ensemble recherche, dass es der Neuen Musik die Strenge genommen hat. Denn die Stücke waren so poetisch und leicht, das hört man nicht oft. Das hat mich glücklich gemacht.
    (Frau mittleren Alters beim Konzert in der Orangerie Herrenhausen/Hannover am 25.04.2014)

  • Jacqueline Moschkau

    Ich frage mich, nachdem ich das Konzert von ensemble recherche gehört habe, was Liebe generell heißen kann und wie Liebe in der Musik dargestellt werden kann. Man konnte durchaus hören, dass alle Komponisten den Begriff Liebe auf unterschiedliche Weisen sehen und somit auch darstellen. Sowohl positive als auch negative Gefühle, ganz stille und extrem laute Momente sind in die Kompositionen eingeschlossen. Liebe ein so freier, vielschichtiger Begriff ist – sobald man sich auch nur auf eines der möglichen Gefühle einlässt und dann einen kompositorischen Rahmen drumherum setzt, kann alles ein Liebeslied werden. Genauso wenn man als Hörer ein Liebeslied erwartet. Und das Repertoire des ensemble recherche hat diese Vielfalt wunderbar dargestellt. Die Stücke waren gänzlich verschieden und haben genau dadurch einen sehr umfassenden Blick auf das facettenreiche Thema Liebe geworfen.
    (junger Mann beim Konzert in der Orangerie Herrenhausen/Hannover am 25.04.2014)

  • Jacqueline Moschkau

    Jedes der Stücke, die ensemble recherche gespielt haben, war auf seine ganz eigene Art ein Liebeslied. Lucia Ronchetti hat sogar, das war für mich hörbar, ihren Kompositionsstil geändert, um der Aufgabenstellung gerecht zu werden, ein Liebeslied zu schreiben. Doch insgesamt, in jedem musikalischen Stil, ist es schwer zu sagen, was ein Liebeslied ist: Ist es eine Melodie? Ist es eine Art von Humor, wie Johannes Schöllhorn in seinem „Chanson“ zeigt? Was man unter einem Liebeslied versteht, hat immer damit zu tun, was man erwartet zu hören und wie man Liebe versteht. Meine Erwartungen wurden definitiv erfüllt. (Mann, Ende Dreißig, beim Konzert in der Orangerie Herrenhausen/Hannover am 25.04.2014)

  • Jacqueline Moschkau

    Kaum einer der zeitgenössischen Komponisten wird Themen wie Freiheit, Heimat, Liebe plakativ in Musik umsetzen. Dennoch schwingt im Hintergrund immer das mit, was der Komponist mit dem Thema verbindet. Genauso war es bei der Stückauswahl zu den jeweiligen Themen durch die Ensembles.

    So ließ sich im Konzert des ensemble recherche zum Thema Liebe durchaus eine Annäherung an dieses hören: Einer der Komponisten orientierte sich sehr offensichtlich am Tango – eindeutig ein Bezug zur Liebe.

    (Barbara Bultmann, Ensemble Resonanz)

  • Jacqueline Moschkau

    Die Begriffe, die ich mit Neuer Instrumental-Musik assoziiere – und so auch in den Konzerten von ensemble recherche, ensemble mosaik und El perro andaluz hören konnte – sind musikalische Begriffe: die Freiheit der Form, die musikalische Harmonie (oder auch Disharmonie), das Forschen im mikrotonalen kompositorischen Ansatz. Rein instrumentale Neue Musik ermöglicht eher, über Wahrnehmungs- und Wirkungsstrukturen nachzudenken als über kognitive Begriffe wie Liebe, Lebenstraum und Heimat. Um Begriffe, die auf menschliche Facetten oder Probleme des menschlichen Daseins referieren wie Liebe, Heimat und so, hören zu können, braucht es meines Erachtens Musikstücke mit einer textlichen Ebene.

    Neue Musik ist für mich die Befreiung von Klassischer Musik und dem intellektuellen Dialog, der mit ihr einhergeht. Insofern ist Freiheit in jedem Konzert der Neuen Musik für mich hörbar.

    (Reynard Rott, Das Neue Ensemble)

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